Fotos und Info aus den zurückliegenden Jahren

 

SPV Marl-Kusadasi bestätigt Vorstand

 Zur ordentlichen Jahreshauptversammlung traf sich der Städtepartnerschaftsverein Marl-Kusadasi. Gut 60 Mitglieder kamen und diskutierten im Tennisheim des TC 33 an der Ophoffstraße in Alt-Marl. Traditionell startete das Treffen mit einem gemeinsamen Frühstück. Anschließend standen der umfangreiche Jahresbericht 2017 des Vorstandes auf dem Programm.

Dann wählten die Vereinsmitglieder ihren neuen Vereinsvorstand, alle Kandidaten wurde einstimmig für zwei weitere Jahre im Amt bestätigt. Bürgermeister Werner Arndt bleibt 1. Vorsitzender des Vereins. Helga Ahlert und Nuri Uzunoglu unterstützen ihn weiterhin als seine Stellvertreter, Heike Hingst bleibt Geschäftsführerin, Josef Heinen führt die Kasse, ihn vertritt Uli Wolf. Heike Lueg übernimmt die Schriftführung, Bernhard Niehues ist ihr Stellvertreter.

 Stellvertretende Geschäftsführer sind Sabine Ehlen und Thomas Freck. Beisitzer sind Adnan Saglik, Beatrix Ries, Karl-Heinz Rother, Hans-Werner Kaczmierczak, Armin Fleer und Karin Wienströer. Neu im Vorstand ist Beisitzer Numan Terzi (22). Auch die drei Rechnungsprüfer sind neu im Amt: Susanne Nastulla, Axel Großer und Brigitte Vorholt übernehmen diese Aufgabe.

 Auch im Jahr 2018 hat der Verein wieder viel vor: über die Pfingsttage besucht eine kleine Vorstandsdelegation die Partnerstadt Kusadasi. Das diesjährige Herbstfest findet am 14. September statt, am 3. Oktober nimmt der Verein wie traditionell am VolksParkFest teil. Weiter hat man zwei Termine für einen Türkisch-Kochkurs und eine Mitgliederfahrt zum Haus der Geschichte in Bonn geplant. Dazu plant der Verein insgesamt fünf Vorstandssitzungen in 2018.

 Für die Osterferien 2019 ist eine Bürgerreise nach Kappadokien und Kuşadası angedacht. Nach 2 1/2–stündiger Sitzung konnte Vorsitzender Werner Arndt die Mitgliederversammlung beenden. Kontakt und weitere Infos zum Verein: www.staedtepartnerschaft-marl-kusadasi.de

Vorstand

Besuch unserer türkischen Gäste zum Volksparkfest am 3. Oktober

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Michelle Müntefering zu Gast bei Marl-Kuşadası

 „Wie beurteilen Sie die Entwicklungen in der Türkei? Wie geht es mit der Türkei und der EU weiter?“ Diese und viele weitere Fragen hat Michelle Müntefering am vergangenen Donnerstag in der Marler Ratsstube beantwortet. Die Bundestagsabgeordnete für den Wahlkreis Herne-Bochum II hat den Städtepartnerschaftsverein Marl-Kuşadası besucht, um über die aktuelle Lage in der Türkei zu sprechen.

 Michelle Müntefering ist Bundestagsabgeordnete und Mitglied im Auswärtigen Ausschuss sowie Vorsitzende der Deutsch-Türkischen Parlamentariergruppe und Vizepräsidentin der Deutsch-Türkischen Gesellschaft in Berlin. Vor rund 40 Teilnehmern hat die geborene Hernerin in der Ratsstube berichtet, wie sie in diesen Tagen die Ereignisse in Ankara und Istanbul aufnimmt: mit Besorgnis, aber stets mit viel Herz und Zuversicht. Jenseits der besorgniserregenden politischen Entwicklung in der Türkei sei es wichtig, dass die Kontakte zwischen den Menschen weitergehen, so Müntefering.

Bei den Mitgliedern des Städtepartnerschaftsvereins Marl-Kuşadası ist sie damit auf große Zustimmung getroffen. „Auch uns liegen die deutsch-türkischen Beziehungen am Herzen“, sagt Bürgermeister und Vereinsvorsitzender Werner Arndt. „Besonders fördern wir die Kontakte zwischen den Menschen in Marl und Kuşadası.“ Der Städtepartnerschaftsverein hat den Besuch der Bundestagsabgeordneten auch genutzt, um seine langjährigen Kooperationen und Freundschaften in die Partnerstadt vorzustellen.

Auf Einladung des Vereinsvorstandes haben auch Vertreter der anderen Marler Städte-partnerschaftsvereine an dem Diskussionsabend teilgenommen. Ihnen ging es neben den deutsch-türkischen Beziehungen insgesamt um die EU und die Demokratie in Europa. Michelle Müntefering hat sich über so viel Interesse und Engagement in Marl gefreut: „Unsere Demokratie lebt immer davon, dass Viele an ihr teilnehmen.“

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Der Vorstand des Vereins Marl-Kuşadası hat Michelle Müntefering MdB (3. v. l.) in der Marler Ratsstube zu einem Diskussionsabend zur aktuellen Lage in der Türkei begrüßt (v. l.): Heike Lueg, Josef Heinen, Bürgermeister Werner Arndt, Nuri Uzunoglu, Helga Ahlert.

 

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Die Mitglieder und Gäste des Städtepartnerschaftsvereins Marl-Kuşadası haben Michelle Müntefering viele Fragen gestellt und sich herzlichst für ihr Kommen bedankt.

 

Verein diskutiert aktuelle Lage in der Türkei

 Zur ordentlichen Jahreshauptversammlung traf sich am 19. März 2017 der Städtepartnerschaftsverein Marl-Kusadasi. Genau 40 Mitglieder kamen und diskutierten im Tennisheim des TC 33 an der Ophoffstraße in Alt-Marl. Zu Beginn der Versammlung verlas der stv. Vorsitzende Nuri Uzunoglu ein Grußwort aus der türkischen Partnerstadt am Mittelmeer: Kusadasis Bürgermeister Özer Kayali, der zur oppositionellen CHP-Partei gehört, würdigt die tiefe Verbundenheit und Freundschaft beider Städte. Er lud Bürgermeister Werner Arndt und den Partnerschaftsverein nach Kusadasi ein.

 Ursprünglich wollte der Partnerschaftsverein im kommenden Herbst eine Bürgerfahrt in die Partnerstadt und nach Kappadokien veranstalten. Doch angesichts der aktuellen politischen Gegebenheiten soll die geplante Fahrt soll nun auf 2018 verschoben werden. Eine Vorstands-Delegation will aber noch vor den Sommerferien nach Kusadasi fahren, um die „Freunde in der Partnerstadt zu besuchen“. „Wir wollen Brücken bauen, keine Mauern“ sagte Vorsitzender Werner Arndt dazu. Und "Wir stehen fest zu unserer Städtepartnerschaft". Mehrere Redner wie Helga Ahlert und Beatrix Ries erinnerten an die zahlreichen persönlichen Kontakte und Freundschaften in Kusadasi. Heike Hingst rief die erfolgreichen Jugendaustausche der vergangenen Jahre zurück ins Gedächtnis. Im Oktober sollen die türkischen Freunde aus Kusadasi zum kommunalpolitischen Meinungsaustausch und zum Volksparkfest nach Marl eingeladen werden. Dieses Vorgehen wurde am Sonntag einstimmig von der Mitgliederversammlung beschlossen.

 In einer von Alfons Pelz und Jens Vogel eingebrachten Resolution missbilligt der Städtepartnerschaftsverein „die das deutsche Volk verletzenden Äußerungen“ türkischer Politiker, die „Deutschland Nazi-Methoden und die Unterstützung von Terroristen unterstellt“. Derartige Äußerungen gefährden die deutsch-türkischen Beziehungen und die Städtepartnerschaften, die sich seit Jahrzehnten um eine Partnerschaft der beiden Völker auf der Grundlage des gegenseitigen Respekts bemühen, so der Tenor der Versammlung. Missbilligt wurden auch Äußerungen, die politisch andersdenkende Türken in Deutschland ausgrenzen.

 Weiter standen der umfangreiche Jahresbericht 2016 der Geschäftsführerin Heike Hingst und des Schatzmeisters Josef Heinen auf dem Programm. Für die Kassenprüfung zeichneten sich Klaus Sakowski und Andreas Dittmar verantwortlich, sie empfahlen die Entlastung des Schatzmeisters. In einer Nachwahl zum Vorstand wählte die Versammlung einstimmig Sabine Ehlen und Thomas Freck zu stellvertretenden Geschäftsführern des Vereins. Aynur Terzi, vor einem Jahr in dieses Amt gewählt, musste die Funktion aus beruflichen Gründen ausgeben. Nach 2 1/2–stündiger Sitzung konnte Schriftführerin Heike Lueg das Ende der Versammlung verzeichnen.

Vorstand

Resolution des Städtepartnerschaftsvereins Marl-Kuşadası

im Rahmen der Mitgliederversammlung vom 19. März 2017

Der Städtepartnerschaftsverein Marl-Kuşadası missbilligt die das deutsche Volk verletzenden Äußerungen der türkischen Staatsführung, in denen sie Deutschland nationalsozialistische Methoden und die Unterstützung von Terroristen unterstellt. Derartige Äußerungen verderben die deutsch-türkischen Beziehungen und gefährden die Städtepartnerschaften, die sich seit Jahrzehnten für eine respektvolle Partnerschaft der beiden Völker einsetzen. In unsere Missbilligung beziehen wir ebenso Äußerungen ein, die politisch Andersdenkende ausgrenzen und denunzieren.

Gleichwohl halten wir unvermindert an unserer Freundschaft zu den Menschen in der Partnerstadt Kuşadası sowie an unserem Engagement im Rahmen der Städtepartnerschaft fest und werden den deutsch-türkischen Austausch weiterhin fördern.

 

Filmteam zu Gast bei Marl-Kuşadası

 

„Finden Begegnungen in der Türkei statt? Wie wirken sich die aktuellen politischen Entwicklungen auf die freundschaftlichen Beziehungen in die Partnerstadt aus?“ Mit diesen und weiteren Fragen war ein dreiköpfiges ZDF-Filmteam am Mittwoch (15.03.) zu Gast im Intercent. Dort hat sich der Vorstand des Städtepartnerschaftsvereins Marl-Kuşadası getroffen, um über die weitere Jahresplanung sowie Aktuelles aus der Türkei zu sprechen.

„Die Menschen in Kuşadası sind unsere Partner und Freunde, zu denen wir auch weiterhin Brücken und keine Mauern bauen“, eröffnete Bürgermeister Werner Arndt die Sitzung als Vereinsvorsitzender. „Auch wenn die türkische Metropole Istanbul heute ihre Städtefreundschaft mit Rotterdam einseitig beendet hat, lassen wir uns in unserer partnerschaftlichen Arbeit nicht irritieren.“ Im Jahr 2000 haben Marl und Kuşadası ihre Städtepartnerschaft offiziell geschlossen. Der Städtepartnerschaftsverein fördert den Austausch zwischen Menschen aus beiden Städten und wird auch weiterhin Kontakte zwischen Marlerinnen und Marlern und ihren türkischen Freunden am Mittelmeer unterstützen.

 Vor dem Hintergrund der aktuellen Entwicklungen bereitet der Vereinsvorstand für den kommenden Herbst einen intensiven deutsch-türkischen Meinungsaustausch mit seinen Partnern in Kuşadası vor. Dazu sind Vertreter des Vorstandes zu Gast in der Partnerstadt an der Ägäisküste. Rund um das VolksParkFest am 3. Oktober werden Bürgermeister Özer Kayalı und eine Delegation aus Kuşadası zum Gegenbesuch nach Marl eingeladen. Die ebenfalls für Oktober angedachte Bürger- und Studienfahrt nach Kuşadası wird in das nächste Jahr verschoben.

 Noch in dieser Woche berichtet der Vorstand auch allen Vereinsmitgliedern von seinen Planungen. Wenn sich der Städtepartnerschaftsverein am Sonntag (19. März 2017, 10 Uhr) zu seiner Jahreshauptversammlung im Vereinsheim des TC Marl 33 trifft, dann erwartet alle Mitglieder neben einem leckeren Frühstück auch der spannende Bericht vom Besuch der ZDF-Journalisten.

 Den in Marl gefilmten Beitrag zeigt das ZDF-Magazin „Länderspiegel“ übrigens am Samstag, 18. März, um 17.05 Uhr. Kontakt und weitere Infos zum Städtepartnerschaftsverein Marl-Kuşadası: www.staedtepartnerschaft-marl-kusadasi.de

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Sonne, Brillen und Souvenirs

Zwei WBG-Schüler erschnuppern Kusadasi

 

In ihren Herbstferien, vom 11. - 18. Oktober, besuchten wieder zwei Neunt-klässler der WBG, Melina Pfautsch und Jannik Bullig (beide 14 J.), die malerische Stadt Kusadasi an der Ägäis, um ein 5-tägiges Schnupperpraktikum abzuleisten. und genossen nebenbei das Bilderbuchwetter in der Türkei. Ihre Flüge wurden gesponsert von der Hüls-Stiftung und vom Städtepartnerschaftsverein Marl-Kusadasi wurden sie zum und vom Düsseldorfer Flughafen transportiert. Trotz des verlängerten Ausnahmezustands in der Türkei wagten sie zusammen mit ihrer Betreuungslehrerin Heike Hingst und mit Ingrid Heinen – beide von Städtepartnerschaftsverein – ihr großes Abenteuer: Sie lebten in türkischen Familien mit z. T. kaum englischen Sprachkenntnissen – vermittelt von der Privatschule Özel Ü. Naci Akdogan – und sie absolvierten ihr allererstes Praktikum in einem Betrieb der Touristenstadt.

Vom Ausnahmezustand bemerkten sie übrigens nichts. Neu waren lediglich auf der Hinreise die Fragen der deutschen Polizei, ob die Lehrerin auch die schriftlichen Elterngenehmigungen dabei habe.

Melina ließ sich einen Tag lang in der „Ceramic Factory“ Efe Uncus von einem Porzellanmaler in die Geheimnisse seiner Kunst einweisen und beobachtete anschließend in Varol Bozdags Souvenirladen die raren Verkaufsberatungen zum Saisonende, obwohl wieder etliche Kreuzfahrtschiffe Kusadasis Hafen anliefen. Da viele Touristen mit Euros zahlen, lernte sie das genaue Umrechnen nach Tageskurs von TL auf €. Ansonsten studierte sie das vielfältige Sortiment aus Holz, Keramik, Knochen, Metall, Glas, Leder oder textilem Material und konnte auch schon an ihrem Bericht arbeiten.

Am Freitagmorgen begleitete Melina Frau Hingst und Frau Heinen beim Besuch des Behindertenhauses, das der Städtepartnerschaftsverein langjährig  unterstützt. Sie staunte über die sinnvolle Beschäftigung der jungen Leute, die Lehrstunde im „Marler Schulzimmer“, die Kunststunde nach dem Mittagessen, in der auf Papier gestempelt und gedruckt wurde, bewunderte die neue ansprechende Außenanlage zum Feiern und hatte Spaß auf der stabilen Gruppenschaukel.

Jannik hatte genug zu tun in Endercan Sürmelis Optikergeschäft, in dem ständig internationale Kunden, auch etliche deutsche, ein- und ausgingen, um sich eine modische Brille anfertigen zu lassen, sich eine stylische Sonnenbrille zu besorgen oder die eigene Sehhilfe reparieren zu lassen. Jannik konnte das Schleifen und Einsetzen von Gläsern lernen, half beim Bedienen, Beraten und der Lagerpflege als rechte Hand des Chefs und langweilte sich nicht eine Minute.

Gleich am ersten Tag nach der Ankunft (= 12. 10.) wurde den Schülern, ihren deutschen Begleiterinnen und den türkischen Schulvertretern morgens eine große Ehre zuteil, nämlich der herzliche Empfang beim Bürgermeister Özer Kayali (CHP) mit „Geschenktüte“.

Am Abreisetag frühstückten die vier deutschen Gäste zusammen mit den Lehrpersonen der Privatschule und den beiden Familien Konuk (mit Tochter Nurbanu) und Altüntas (mit Sohn Eren) gemeinsam in deren Schule, wonach Melina und Jannik auch noch an zwei Unterrichtsstunden ihrer Gastgeschwister teilnahmen.

Ob sich die Achtklässler aus Kusadasi 2017 trauen, den Gegenbesuch anzutreten, ist noch ungewiss. Schon dreimal scheiterten entsprechende Pläne – vor allem an der Angst der türkischen Eltern.

Ab 17 Uhr und am Sonntag stand das Familienleben – oft ein Sich-Verständigen mit Händen und Füßen – im Mittelpunkt, wobei das Shopping nicht zu kurz kam. Jannik durfte sogar zwei Stunden Yachtfahrt genießen und  auch mal selber steuern.

Die erwachsenen Begleiterinnen pflegten in der Woche viele „alte“ Freundschaftskontakte neben der Praktikantenbetreuung und gönnten sich Mußestunden am Hotelpool und an den idyllischen Flecken der Stadt am Meer.

Voller bunter, warmer Eindrücke kehrte man am Abend des 18. zurück ins fürchterlich nasse, herbstlich kalte, aber so vertraute Marl.

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Jannik Bullig übt die Anwendung des Pupillometers
an seinem Chef
Endercan Sürmeli.

 

Das Abschiedsfoto vor der Partnerschule

Özel Ü. Naci Akdogan: vorne v. l. n. r.: Schulleiterin

Hande Ölzan, Heike Hingst,Deutschlehrerin

Yesim Kalyon, Cengiz Egriboz

Melina Pfautsch mit ihrer Gastmutter Ayten Konuk und Gastschwester   Nurbanu im Schulflur

 

 

Sommercamp" der Türkei-Lions

Drei Oberstufenschüler der WBG (Jg. 11) nahmen vom 4.-21. 7. 2016 an einem durch die Schule vermittelten, von der Hüls-Stiftung gesponserten und vom Städtepartnerschaftsverein Marl-Kusadasi unterstützten "Sommercamp" der Türkei-Lions teil in unserer türkischen Partnerstadt Kusadasi (mit einem Eigenanteil von 300+100€).

Die drei Jugendlichen flogen ab mit einem mulmigen Gefühl wegen der Terroranschläge, erlebten herzliche menschliche Kontakte und interessante Programmpunkte (in ihren Familien und beim Camp) - trotz des zeitgleichen Militärputsches, kehrten wohlbehalten zurück und schrieben mitten in ihren Ferien zwei Artikel. (Paul war bei den schwierigen Anmeldungungen besonders aktiv, sodass er nun die Mädchen schreiben ließ.)

1. Artikel von Jana Franz:

Seit  2003 fahren Schülerinnen und Schüler der Willy-Brandt-Gesamtschule  Marl in den Herbstferien in die Partnerstadt Kusadasi (Türkei), um dort ein Praktikum zu machen. In diesem Jahr erhielten wir Drei, Jana Franz, Paul Moths und Felicia Röttgers, alle 18 Jahre und  aus der EF, die Chance, an einem Lions' Youth Exchange in Kusadasi teilzunehmen vom 4. - 21. 7. 2016.

Durch die Hüls-Stiftung, die unsere Flugkosten übernahm, war es jeder/ -m von uns möglich, am Camp teilzunehmen.

Der Austausch bestand aus zwei Teilen, zunächst aus dem Aufenthalt in einer türkischen Gastfamilie. Dieser eröffnete uns – da sind wir uns alle einig – einen ganz neuen Blickwinkel auf die Kultur und das Leben in der Türkei. Fünf Tage durften wir Teil einer wunderbaren und herzlichen Familie sein. Die Familien haben mit uns die verschiedensten Unternehmungen gemacht.

Am Ende der ersten Woche verließen wir unsere Familie mit einem weinenden Auge, doch blickten mit dem anderen lachend und voller Vorfreude auf die vor uns liegende Camp-Zeit vom 10. - 21. 7. 2016.

Im Camp trafen wir mit Jugendlichen aus verschiedenen Ländern zusammen. Wir waren nur acht Teilnehmer, deshalb freundete man sich schnell an. Die Aktivitäten halfen dabei, dass man sich näher kam, zugleich aber auch die Stadt Kusadasi und die Umgebung kennenlernte. Am Ende waren wir uns alle einig, dass wir uns wiedertreffen möchten. In meinem Kalender fange ich schon an zu planen, wann ich meinen neuen Freund in Italien und die Freundinnen in Finnland besuche.

Fazit: Trotz einiger Ängste vorab wegen vorangegangener Anschläge haben wir uns getraut zu fliegen. Keine/r von uns bereut dies Abenteuer, denn wir hatten alle eine wunderbare Zeit mit unvergesslichen Momenten.

Den Militärputsch haben wir zum Glück kaum miterlebt. Wir sahen nur plötzlich, dass überall Nachrichten statt Musikvideos liefen und sich Menschenmengen vor den Geldautomaten tummelten.

 2. Artikel von Felicia Röttgers:

Anfang Mai wurde ich von meiner Lehrerin von der Willy-Brandt-Gesamtschule  gefragt, ob ich Lust hätte, mich für ein Lions' Sommercamp in der Türkei zu bewerben zusammen mit zwei  weiteren Mitschülern, die auch Interesse an diesem Programm hätten. Die Idee war vom Campleiter Necdet Uludag im April an Frau Hingst herangetragen worden Ich war ich sofort begeistert und wollte diese Reise unbedingt antreten. Im Vorfeld musste natürlich noch viel geplant und organisiert werden.

Eine Woche vor Schulschluss starteten wir vom Schulhof voller Vorfreude zu unserem Abenteuer. Der Städtepartnerschaftsverein Marl-Kusadasi sorgte für unsere Transfers nach und von Düsseldorf.

Am Flughafen in Izmir wurden wir sehr herzlich von unseren türkischen Gastfamilien in Empfang genommen. Als ich in meinem neuen Heim ankam, begrüßten mich mein Gastbruder und seine Freundin. Die Freundin von meinem Gastbruder konnte fließend deutsch sprechen, das war ein großer Vorteil. Danach gab es Abendessen mit unterschiedlichen Spezialitäten.

Am nächsten Morgen  fuhr mein Gastbruder mich, meine Gastschwester und seine Freundin zu einem kleinen Restaurant, wo wir frühstücken konnten. Dort hatte ich eine große Auswahl an traditionellen Gerichten, wie z.B Baklava, und es machte mir sehr viel Spaß, das Essen zu probieren. Darauf gingen wir zum nahe gelegenen Strand, um uns ein wenig abzukühlen. Dieser Platz hat mir gefallen, man konnte von hier aus die Berge sehen und die wunderschöne Landschaft. Das Meer tat bei diesem heißen Wetter besonders gut. Danach begleitete mich meine Gastschwester in ein riesiges Einkaufszentrum, mir gefielen die schön dekorierten Läden. Es sah alles sehr harmonisch aus. Schließlich fuhren wir mit einem der kleinen Linienbusse nach Hause. Zum Abendessen waren alle Hausbewohner am Tisch versammelt, und wird unterhielten uns über die unterschiedlichen Kulturen, über unser bisheriges Leben und vieles mehr.

Ich habe die Zeit in der Gastfamilie sehr genossen und blicke mit einem Schmunzeln zurück. Meine Gastfamilie hat mich sofort als ein Familienmitglied aufgenommen, was mir den Start sehr erleichterte. Ich fühlte mich willkommen und in jeder Hinsicht einbezogen, wir verbrachten sehr viel Zeit zusammen. Außerdem unternahmen sie äußerst viel mit mir, ich sah einiges von der Umgebung  rund um Kusadasi. Ich bin allen Familienmitgliedern sehr dankbar, dass sie mir dies ermöglicht haben.

Nach dieser Woche folgte dann das erste Kennenlernen in dem Camp im Hotel. Der Abschied fiel mir und auch allen weiteren Teilnehmern schwer. Wir hatten uns alle an unsere Gastfamilien gewöhnt und wollten sie nicht verlassen. In der kurzen Zeit hatte sich ein enges Vertrauensverhältnis gebildet. Aber natürlich freuten wir uns auf die neue Zeit, die nun anbrach. Jeder Campteilnehmer begegnete mir mit einem großen Grinsen. Wir stellten uns alle gegenseitig vor und frühstückten gemeinsam.  Anschließend fanden die Reflexionen von jedem einzelnen Teilnehmer statt. Danach  fuhren wir in unser Hotel. Den Rest des Tages konnten wir uns dann ausruhen.

In den darauf folgenden Wochen besuchten wir sehr faszinierende Orte. Wir schauten uns eine Modenschau an und wurden in diese sogar einbezogen. Des Weiteren gingen wir in den Aquapark und konnten tauchen. Das war ein großes Erlebnis für uns, welches wir niemals vergessen werden.  An einem Tag besuchten wir Ephesus (griech. Ephesos), eine der größten und bedeutendsten Städte im griechischen Altertum. Gemeinsam mit den Stuffs und den Teilnehmern besichtigten wir noch mehr Aussichtsplätze und Shoppingzentren.

Ich habe mich im Camp sehr wohl gefühlt. Wir lernten Personen aus den unterschiedlichsten Ländern kennen und dementsprechend auch ihre Kulturen, z. B ihre traditionellen Tänze. Im Camp hatten wir sehr viel Spaß und verstanden uns auch gut. Ich bin froh, dass ich diese sympathischen und einzigartigen Charaktere kennenlernen durfte.

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Internationaler Austausch in Kuşadası

Marler Städtepartnerschaftsverein nimmt an Partnerschaftstreffen teil

 

Türkische Folklore, bunte Straßenumzüge und Musik am Atatürk-Boulevard. Marls Partnerstadt Kuşadası zeigte bei ihrer 40. Tourismuswoche, was die Stadt Gästen aus der Türkei und Europa alles zu bieten hat. Mit dabei waren Heike Hingst und Nuri Uzunoglu vom Städtepartnerschaftsverein Marl-Kuşadası.

Als Vertreter des Vereinsvorstands haben sie am Treffen der „Schwesterstädte“ teilgenommen, das Kuşadası zeitgleich zur Tourismuswoche organisiert hat. Gibt es neue Projektideen? Welche EU-Fördermittel können beantragt werden? Diese und weitere Fragen besprachen die internationalen Freunde in verschiedenen Workshops. Neben Gästen aus Marl waren auch Vertreter aus Kuşadasıs Partnerstädten in Mazedonien, Rumänien, Italien, Bulgarien, Georgien und dem Libanon dabei. Und natürlich von der griechischen Insel Samos.

 Die achtgrößte Insel Griechenlands ist der Ägäisküste direkt vorgelagert; rund sechs Kilometer von der Küste Kuşadasıs entfernt. An der schmalsten Stelle trennen nur 1500 Meter das Festland von der Insel Samos. Viele Türkeiurlauber unternehmen mit der Fähre einen Tagesausflug auf die griechische Insel, die vom Strand in Kuşadası am Horizont zu sehen ist.

 In diesen Tagen sind es weniger Touristen als Flüchtlinge, die eine Überfahrt vom türkischen Festland nach Samos suchen. Vertreter der Inselverwaltung haben in Kuşadası von der aktuellen Situation im Flüchtlingslager auf Samos berichtet, in dem derzeit durchschnittlich 1000 Menschen Schutz suchen. Die Stadt Kuşadası bereitet sich auf ein neues Flüchtlingslager vor, das insbesondere Menschen aufnehmen soll, die aus Griechenland in die Türkei zurückkommen. Beim Besuch im Rathaus tauschten sich dann alle beteiligten Städte über die Flüchtlingssituation in ihren Ländern und Regionen aus.

Darüber hinaus besuchten Heike Hingst und Nuri Uzunoglu in Kuşadası die Naci Akdoğan-Schule, ein altes Badehaus, das Heimatmuseum und verschiedene Betriebe, die in den Herbstferien junge Praktikanten aus Marl aufnehmen. Der Höhepunkt ihres Besuchs war das Wiedersehen im Behindertendorf von Kuşadası, das der Marler Verein seit vielen Jahren unterstützt.

 Völlig überraschend war das Marler Engagement auch Thema bei einer Sitzung im Rathaus. Heike Hingst und Nuri Uzunoglu konnten stellvertretend für Bürgermeister Werner Arndt und den Marler Städtepartnerschaftsverein eine Ehrung für die langjährige vorbildhafte Unterstützung des Behindertendorfes in Kuşadası entgegennehmen.

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Städtepartnerschaftsverein verurteilt Eingriffe in die Pressefreiheit

Mitgliederversammlung Marl-Kuşadası: Neuer Vorstand gewählt

„Die Menschen in Kuşadası sind unsere Freunde. Und unter Freunden können auch kritische Meinungen ausgetauscht werden.“ Darin waren sich fast 50 Mitglieder des Städtepartnerschaftsvereins Marl-Kuşadası am vergangenen Sonntag einig, als sie bei ihrer Mitgliederversammlung über Presse- und Meinungsfreiheit in der Türkei diskutierten.

Traditionell startete das Treffen des Städtepartnerschaftsvereins mit einem gemeinsamen Frühstück im Vereinsheim des TC Marl 33. Dann wählten die Freunde der deutsch-türkischen Partnerschaft ihren neuen Vereinsvorstand. Bürgermeister Werner Arndt bleibt 1. Vorsitzender. Helga Ahlert und Nuri Uzunoglu unterstützen ihn weiterhin als seine Stellvertreter. Heike Hingst bleibt Geschäftsführerin und wird vertreten von Aynur Terzin.

Der neu gewählte Vorstand nahm seine Arbeit direkt auf. Gemeinsam mit der großen Mehrheit seiner Mitglieder verabschiedete er die folgende Resolution: „Der Städtepartnerschaftsverein Marl-Kuşadası verurteilt die Eingriffe in die Presse- und Meinungsfreiheit sowie die Bedrohung der Unabhängigkeit der Justiz seitens der türkischen Regierung. Ebenso fordert er eine Beendigung des blutigen Bürgerkriegs im kurdischen Süd-Osten mit Rückkehr zu Verhandlungen.“ Marl-Kuşadası schickt seine Resolution u. a. an Bürgermeister Özer Kayalı in der Partnerstadt.

Darüber hinaus hat der Verein auch in 2016 wieder viel vor: Bereits im April besucht eine Kleingruppe des Vorstands die Partnerstadt und im Herbst lernen wieder Schülerinnen und Schüler aus Marl den türkischen Berufsalltag als Praktikanten in Kuşadası kennen. Das diesjährige Herbstfest findet am 16. September statt. Am 3. Oktober nimmt der Verein am VolksParkFest teil. Und für Herbst 2017 wird eine gemeinsame Reise nach Kappadokien und Kuşadası geplant.

Kontakt und weitere Infos zum Verein:
www.staedtepartnerschaft-marl-kusadasi.de

 Neuer Vorstand bei Marl-Kuşadası:
Bürgermeister Werner Arndt bleibt 1. Vorsitzender, Helga Ahlert und Nuri Uzunoglu seine Stellvertreter. Geschäftsführerin ist Heike Hingst, Aynur Terzin ihre Stellvertreterin. Josef Heinen bleibt Schatzmeister, Hans Ulrich Wolf sein Stellvertreter. Heike Lueg übernimmt die Schriftführung, Bernhard Niehues ist ihr Stellvertreter. Andreas Dittmar und Klaus Sakowski prüfen die Kasse. Beisitzer sind Sabine Ehlen, Armin Fleer, Hans-Werner Kazmierczak, Beatrix Ries, Karl-Heinz Rother, Adnan Saglik, Sylvia Sakowski und Karin Wienströer.

Vorstand

 

Marl – Kusadasi – ein Partnerschaftsverein mit einer türkischen Stadt  -  „Kennen – Lernen - Verstehen“


Schon im Jahre 2000 fragten uns die Leute in Marl, warum es wichtig sei, mit einer türkischen Stadt eine Partnerschaft einzugehen. Für die Engagierten war der Fall klar!

 In Marl leben viele Menschen, deren Wurzeln in der Türkei liegen! So war es selbstverständlich, neben den anderen Partnerstädten Marls einen Ort dort zu suchen. Die Vereinsgründer einigten sich auf Kusadasi, in der Nähe des Flughafens von Izmir, dem antiken „Smyrna“,  umgeben von weiteren kulturhistorischen Highlights, wie z. B. die Ausgrabungen der antiken Hafenstadt Ephesus, von Orten aus der Geschichte des Christentums, wie „Das Haus der Maria“, der Mutter Jesu, die Johannes-Basilika in Selcuk und weitere Orte des Wirkens des Apostels Paulus.

Kusadasi selbst stellte sich vor als eine kleine, aber feine Touristenstadt an der türkischen Ägäisküste. Um einen Einblick in das Leben der Türken von heute zu bekommen, war dieser Ort ideal.

So unterzeichneten am Freitag, dem 9. Juni 2000,  die Bürgermeisterin der Stadt Marl und der stellvertretende Bürgermeister der Stadt Kusadasi in feierlicher Form die Urkunden zur Begründung der Städtepartnerschaft zwischen
Kusadasi und Marl. In der feierlichen Verpflichtungserklärung heißt es u.a.: „.... wir handeln dabei im Geiste der Denker und Politiker, die lieber

Ø Brücken schlagen wollen, als zu trennen,

Ø Liebe und Versöhnung, als Hass und Gewalt predigen,

Ø die Vielfalt der Kulturen nutzen, als gegeneinander ausspielen wollen,

Ø den Menschen, als die Dinge in den Mittelpunkt des politischen Handelns stellen.“

Brücken schlagen und gemeinsam etwas tun!

Warum erinnnern wir uns in diesen Tagen an den Beginn unserer Partnerschaft mit den Menschen in Kusadasi? – An unsere Verpflichtungserklärung?

Völkerverständigung? Respekt? Toleranz? Anstatt Gewalt und Hass?

Im Herbst des vergangenen Jahres luden wir die Mitglieder unseres Vereins und Freunde zu einer Reise in die Türkei ein. Auch damals schauten wir besorgt auf die dortige politische Situation. Wir erkundigten uns selbstverständlich beim „Auswärtigen Amt“  nach möglichen Risiken. Natürlich waren wir uns der Verantwortung für die Reisegruppe bewusst.

Beim Antritt einer solchen Reise rufen wir uns immer wieder unsere Verpflichtungserklärung ins Gedächtnis! Daraus ergibt sich ein buntes Programm für die Mitreisenden: die Vielfalt der Kulturen nutzen, mannigfaltige Kontakte mit der Bevölkerung, unseren guten Freunden vor Ort. Niemals ist es die Absicht, Menschen gegeneinander auszuspielen! Man kennt sich anfangs zu wenig, um sich zu verstehen! Dazu gehört ein Prozess des Lernens auf Augenhöhe! Bei jedem Besuch, ob wir Marler in Kusadasi oder die Gäste aus der Türkei bei uns, erfahren wir Menschen so viel vom anderen Leben und der manchmal fremden Kultur. Das bereichert ungemein!

Mit dem aktuellen Bürgermeister von Kusadasi, Herrn Özer Kayali (CHP – sozialdemokratische Partei) ist es leicht, auch über politische Themen zu diskutieren. Dass es uns hier in Marl, in Deutschland um das Wohl jedes Menschen geht und nicht um politische Machtverhältnisse, kommt bei ihm gut an! Islamistisches und rechtes Gedankengut liegen auch ihm sehr fern! Viele der Reiseteilnehmer im Herbst 2015 kamen locker mit ihm, auch mit seiner Frau ins Gespräch – wenn es über die englische Sprache nicht ging, dann mit Übersetzungen. Aber dieses Problem muss man klein reden, wenn man fremde Menschen und Lebensbereiche verstehen möchte. „Verständigung“ klappt immer, wenn man es möchte! „Verständigung hat mit Verstehen zu tun!“

Auch nach dem Attentat auf die deutsche Reisegruppe in Istanbul im Januar 2016 schrieb Bürgermeister Werner Arndt sofort eine Beileidsbekundung an seinen Amtsbruder Özer Kayali. Das gebietet der Anstand, wie damals nach dem Grubenunglück in Soma 2014, bei dem so viele Bergleute ihr Leben verloren. Zu einer bewegenden Ausstellung mit sich anschließendem Konzert der Bergmänner waren auch wir aus Marl, der Stadt der Bergleute, eingeladen worden. Aus Fremden werden auch durch solche Momente Freunde.

Warum ist es wichtig, dass Menschen verschiedener Städte Partnerschaften miteinander schließen?

Durch das Kennen des Anderssein lernen wir Menschen von einander und verstehen uns am Ende!

Das bestätigen immer wieder die Mitreisenden unserer Ausflüge in die türkische Welt – nach Kusadasi, der wunderschönen Stadt an der Ägäisküste!  

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